Digitalisierung, Bildung - Parlamentarischer Abend

Submitted by lnk on Do, 09/26/2019 - 12:45

 

Am 13.11.2019 fand eine besondere Veranstaltung am John-Lennon-Gymnasium statt: Im Rahmen eines "Parlamentarischen Abends", unter dem Titel "Digitalisierung und Bildung. Zwischen Ohnmacht und Vision", den das Weizenbaum-Institut, Berlin veranstaltete, kamen, ab 18 Uhr, Parlamentarierinnen und Parlamentarier und Bildungsforscher*innen in unser John-Lennon-Gymnasium und diskutierten mit interessierten Eltern, Lehrer*innen und Schüler*innen zu Fragen der Digitalisierung im Bildungssystem.

Prof. Dr. Herbert Zech, geschäftsführender Direktor des Weizenbaum-Instituts richtete begrüßende Worte an das Auditorium. In vier Gesprächsformaten ("Talking Politics", "Talking Real", "Talking Science" und "Talking Together" wurden dann verschiedene Akteure durch den freien Journalisten und Buchautor Tobias Hülswitt nacheinander und miteinander ins Gespräch gebracht (Einladungsflyer).

 

 

 

Hintergrund: Alan Turing und Weizenbaum-Institut:

Benannt ist der "Turing-Bus" nach Alan Turing (1912-1954),

Alan Turing
Alan Turing
(Quelle: Wikipedia)

einem berühmten britischen Mathematiker und Informatiker, der seinerzeit maßgeblich am Knacken des Enigma-Chiffrier-Codes der Nazis im Zweiten Weltkrieg beteiligt war und so einen wichtigen Beitrag zum Sieg der Alliierten beisteuerte. Wegen seiner Homosexualität massiv diskriminiert, was auch zu seinem frühen Tod führte, wurde er 2013 von der Queen rehabilitiert und seine Leistungen und sein Leben finden heute weite Anerkennung in der britischen und weltweiten Öffentlichkeit.

 

 

Das Weizenbaum-Institut ist ein Institut der Sozialforschung. Unter dem Slogan "Forschung für eine vernetzte Welt" beschäftigt es sich nicht zuletzt mit den sozialen Auswirkungen der Digitalisierung unserer Lebenswelt.

Joseph Weizenbaum, der Namensgeber des Instituts, wurde 1923 in Berlin geboren. Weizenbaum besuchte das Luisenstädtische Realgymnasium in Berlin, musste aber mit seiner Familie 1936, wegen des Terrors der Nazis, in die USA emigrieren. Dort studierte er Informatik und wurde einer der Pioniere digitaler Technik in der Wirtschaft. So war er an der Konzeption des ersten Computersystems im Bankwesen

Joseph Weizenbaum
Joseph Weizenbaum, 1923-2008. (Quelle: Wikipedia, Fotograf Ulrich Hansen, CC BY-SA 3.0)

beteiligt. Später lehrte er am berühmten MIT in Boston und arbeitete am Aufbau des Arpanet mit, einem Vorläufer des Internets. Weizenbaum entwickelte sich zu einem kritischen Begleiter seiner eigenen Zunft und bezeichnete sich gegen Ende seines Lebens als "Dissident" und "Ketzer" der Informatik. In dieser konstruktiven, aber auch kritischen Tradition zugleich, versteht sich das nach ihm benannte Institut der Sozialforschung am Reichpietschufer in Berlin. Weizenbaum lebte ab 1996 wieder in seiner Geburtsstadt und verstarb 2008 im Alter von 85 Jahren. Begraben ist er auf dem Jüdischen Friedhof Berlin-Weißensee.