John-Lennon-Schüler*innen treffen Zvi Aviram

Submitted by kurthan on Sa, 11/02/2019 - 11:38

Am 17. September 2019 hat der Leistungskurs Geschichte des 3. Semesters an einem Archiv-Workshop im Jüdischen Museum Berlin teilgenommen, der durch ein anschließendes Zeitzeugengespräch mit Zvi Aviram gekrönt wurde. Am Vormittag haben die Schüler*innen anhand von Originaldokumenten Stationen der Diskriminierung, Verfolgung, Entrechtung und Ermordung der in Berlin lebenden Jüdinnen und Juden ab 1933 untersucht. Nach dem Mittag fand dann die Begegnung mit dem Zeitzeugen statt, die auch deshalb besonders bewegend war, weil Zvi Aviram, 1927 in Berlin als Heinz Abrahamsohn geboren, in den 1930er Jahren die Schule in der Zehdenicker Straße besuchte, die heute das John-Lennon-Gymnasium ist. Die Schüler*innen trafen quasi einen ehemaligen Mitschüler. Dass in der NS-Zeit auch an unserer Schule Diskriminierungen jüdischer Schüler alltäglich waren, kann leider nicht überraschen, macht aber betroffen. Nach den Novemberpogromen von 1938 musste Heinz Abrahamsohn die Schule verlassen und wechselte auf die jüdische Schule in der Rykestraße. Seit seinem 14. Lebensjahr musste er Zwangsarbeit leisten. Als seine Eltern im Februar 1943 deportiert wurden, ging er in die Illegalität und schloss sich der Widerstandsgruppe Chug Chaluzi an. Zvi Aviram berichtete lebendig und ergreifend über seine Erlebnisse in dieser Zeit, unter anderem über das Leben im Untergrund, über seine Flucht aus dem Sammellager in der Großen Hamburger Straße und das Kriegsende, das er dank seines eigenen Mutes, mit der Hilfe anderer mutiger Menschen, aber auch dank glücklicher Zufälle lebend erreichte.

Thomas Willich, Tutor des LK Geschichte

Zvi Aviram und Schüler

Zvi Aviram und Schüler

Zvi Aviram und Lehrer

Zurück zu den Exkursionen